Der K-180-Keil

Themen (v.a.) für Mitarbeiter von Bauaufsichtsbehörden.
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Sebastian Veelken
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Der K-180-Keil

Beitrag von Sebastian Veelken »

BildKennen Sie den K 180-Keil?
Es handelt sich um jenen Keil in der Feuerwiderstandsklasse K-180, den man bei wiederkehrenden Prüfungen und Brandschauen so oft an oder unter T-30-Türen findet.
So eine Tür würde - je nach Klassifizierung - dem Normbrand in geschlossenem Zustand üblicherweise 30 Minuten standhalten, die Wand in F-90 sogar 90 Minuten.
Aber dann kommt der Keil in K-180 - und der schafft es 180 Minuten lang, die Tür offenzuhalten und damit die Schutzwirkung von Tür und Wand zu vernichten.

Da gibt der Bauherr also viel Geld aus, um eine Tür in T-30 oder T-90 zu bekommen, schafft sich vielleicht noch mehrere tausend Euro teure Feststellanlagen an, die bei Anschlagen eines Rauchmelders die Tür zufallen lassen - und dann kommt Otto Normalnutzer und macht mit seinem 5-Cent Keil in K-180 mal eben den ganzen Aufwand zunichte: Der Keil kommt unter die Tür, und wenn es jetzt zu einem Brand kommt, verrauchen überflüssigerweise beide Rauch- bzw. Brandabschnitte. Da es gern mal außerhalb der Betriebszeiten brennt, ist dann auch niemand da, der den Keil rechtzeitig entfernen könnte.
So weit, so bitter.
Aber warum in aller Welt macht sich Otto Normalnutzer nicht einmal die Mühe, seinen K-180-Keil in Sicherheit zu bringen, wenn sich Feuerwehr oder Bauaufsichtsbehörde zur Brandschau bzw. wiederkehrenden Prüfung anmelden?
Der Verfasser jedenfalls kennt Mitarbeiter von Bauaufsichtsbehörden, die zuhause ganze Kollektionen von eingesammelten Keilen liegen haben. Irgendwie frustrierend, oder...

Sebastian Veelken
Ja, ich weiß dass die Feuerwiderstandsklasse K eigentlich Absperrvorrichtungen zum Gegenstand hat. Aber erstens ist der Keil ja irgendwie auch eine Absperrvorrichtung und zweitens prägt sich das K so schön ein.
F.Buesching.MI-LK
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Re: Der K-180-Keil :-)

Beitrag von F.Buesching.MI-LK »

Mein Brandschutzingenieur Gerhard Cremer hat mich gebeten, folgenden Ergänzungsvorschlag einzustellen:

Es hat sich als wirkungsvolles Mittel erwiesen, sich die Keile stempeln und signieren zu lassen. Die Sammlung erhält dadurch auch einen ganz neuen Reiz, sie wird wesentlich persönlicher. :mrgreen:
Beste Grüße von der Weser 8)
Friedrich Büsching
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